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 Stammtisch
Dini Offline

Dezernent

Beiträge: 702

13.03.2007 14:59
Warum der Bayer nicht "Tschüß" sagen will Antworten

Dess iss da was, für unsern Bernd !

Warum der Bayer nicht "Tschüß" sagen will ...

Endlich erforscht: Warum der Bayer nicht "Tschüß" sagen will Viele
Leute, die Bayrisch als ihre Muttersprache betrachten und pflegen, haben
bekanntermaßen eine Abneigung gegen das "Tschüß". Bisher meinte man,
diese Aversion liege einfach nur darin begründet, dass es sich bei jenem
Wort um einen "preußischen" Import handle, der von vornherein mit
Vorsicht zu genießen sei.

Es gibt aber noch einen anderen Grund dafür, warum uns jenes "Tschüß"
so schwer über die Lippen geht, nämlich, weil es in der bayrischen
Sprache kein "ü" gibt. Moment mal, könnte jetzt einer sagen, es gibt
doch so viele Wörter, die ein 'ü' enthalten!**

- Richtig, man schreibt sie mit "ü", aber der Bayer spricht sie
nicht mit "ü", sondern beispielsweise mit "i" wie
etwa Schissl Schüssel), Biffe (Büffel), Diftla (Tüftler), Gribbe
(Krüppel), Strimpf (Strümpfe), Hittn (Hütte), Minga (München) und viele
andere.

- Oder das "ü" wird zu einem "ia" umgeformt: siaß (süß), miad (müde),
gmiatle (gemütlich), Kiah (Kühe), Riassl (Rüssel), Fiaß (Füße),
Hosndial (Hosentürchen), Schiazl (Schürze) und so weiter.

- In einer Reihe von Wörtern verwandelt sich das "ü" in ein "u" oder
eine Verbindung mit "u", z.B. Muggn (Mücke), Bruckn (Brücke), hupfa
(hüpfen), dadrucka (erdrücken); Ruam (Rübe), bruatn (brüten); Gfuih
(Gefühl), Muih (Mühle), abkuihn (abkühlen), auffuin (auffüllen).

- In manchen Gegenden spricht man anstelle des "ui" auch ein "ej"
oder "oi", statt Gfuih also Gfejh.

- In Einzelfällen taucht das "ü" sogar als "ea" auf, so etwa in grea
(grün) und Bleamal (Blümchen).

- Und dann gibt es noch zahlreiche Fälle, in denen man das deutsche
Wort lieber gleich durch ein bairisches Wort ersetzt: Küssen heißt
bussln, pflücken = brocka, drüben = drent, Pfütze = Lacka, Rücken =
Buckl, Lümmel = gscherter Lackl, Gülle = Odl, Küken = Biwal oder Singal,
Hühnchen = Hendl und und und.

Der Bayer spitzt also seinen Mund höchstens zum Trinken und zum Bussln,
nicht aber um ein "ü" zu sprechen, und deswegen geht ihm auch das
"Tschüß" so zögernd über die Lippen. Vielleicht sollte er deshalb in
Anlehnung an die aufgeführten Beispiele statt "Tschüß" in Zukunft
"Tschiß" sagen oder "Tschiaß" oder "Tschuaß" oder gar "Tscheaß"...

Da kommt wirklich nur ein Ersatzwort in Frage. Wie wär s mit "Pfiat
di" oder "Servus"?


Also ein großes Servus miteinander




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